Das Thema Haut betrifft uns alle. Oft befassen wir uns erst tiefer mit dem Thema, wenn die Haut aus dem Lot geraten ist. Und sofort realisiert man, um was für ein Wunderwerk es sich hier handelt.
Würden Sie Ihre Kosmetikprodukte essen?
Eine Frau konsumiert bis zu ihrem 60. Lebensjahr ca. 160 Lippenstifte. Davon schluckt sie 3.5kg. Grund genug, nicht nur auf die Farbe, sondern auch auf die Inhaltsstoffe zu achten. Das kritische Auge beim Kosmetik-Einkauf empfehle ich allerdings auch bei allen anderen Pflege-Präparaten.
Bestimmt haben Sie sich auch schon gefragt, was in einem Kosmetikprodukt wirklich enthalten ist. Die Beschreibung auf dem Produkt ist nämlich schwer verständlich für den Laien.
Gerne beantworte ich Ihnen folgende Fragen:
Welche Inhaltsstoffe in Kosmetik sind bedenklich, ja sogar schädlich und gefährlich?
Sind natürliche Inhaltsstoffe in Kosmetik immer besser?
Können Inhaltsstoffe wirklich krebserregend sein?
Oft lassen wir uns beim Kauf von Kosmetika auch von Werbeaussagen verleiten. "Ohne Konservierungsstoffe", "Naturkosmetik", "Ohne Parabene" oder "Ohne Mineralöl" tönt auf den ersten Blick nach etwas Gesünderem statt üblich. Diese Aussagen alleine heissen aber noch lange nicht, dass dieses Produkt Ihrer Haut gut tut und passt.
Doch was steckt wirklich hinter diesen Werbeaussagen und auf was sollten Sie bei der Wahl Ihrer Hautpflege-Produkte achten?
Immer noch wird bei vielen Kosmetikherstellern der rasche Erfolg in den Vordergrund gestellt.
Langzeitschäden für die Haut werden dabei nicht berücksichtigt.
Mineralöle oder Mineralwachse sind aus Erdöl gewonnene Substanzen, die unter Verdacht stehen, krebsauslösend zu sein. Zudem verschliessen sie die Haut (Plastiktüteneffekt), lassen sie nicht mehr atmen, verstopfen die Poren und fördern Mitesser.
Dieses billige Öl ist zwar fett, aber flüssig und damit für die Hautpflege überflüssig. Das Öl verbindet sich mit unseren wertvollen Hautfetten (den Epidermislipiden) und wäscht sie einfach aus. Unsere Haut kann schlimme Schäden davon mit sich tragen.
Mögliche INCI-Bezeichnungen: Cera Microcristallina, Ceresin, Isohexadecane, Mineral Oil, Ozokerit, Paraffin (Oil), Paraffinum Liquidum, Petrolatum, Vaseline.
Bestandteile aus Silikon (Mikroplastik) werden oft in Kosmetik-Produkten eingesetzt.
Diese verschliessen die Haut und verhindern eine natürliche Aktivität (imprägnierende Eigenschaften).
Doch warum werden diese trotzdem noch so oft eingesetzt?
Kurzfristig verbessern sie das Gefühl auf der Haut und füllen Falten auf. Ein rasch sichtbarer Erfolg, die Kunden freuen sich. Kurzfristig. Schnelle Hautverbesserung verkauft sich besser. Doch langfristig kriegt die Haut keine Luft und Hautschäden können entstehen.
Silikone allerdings nicht gleich Silikone. Sie erkennen die hautverschliessenden Silikone unter den INCI-Bezeichnungen mit den Wortbestandteilen -methicone oder -siloxane (z.B. Cyclopentasiloxane).
Pur. Gut gemeint, aber nein -> Auswascheffekt
Pures Argan-, Kokos-, Mandel-, Olivenöl,... als Körperpflegemittel ist alles andere als ein Geheimtipp. Die Eigenschaft von Öl, flüssiges Fett, macht es zu einer aggressiven Reinigungssubstanz. Es verbindet sich mit dem wertvollen hauteigenen Lipid und wäscht dies aus = Auswascheffekt! Man kann es sich ganz einfach vorstellen. Wann nehmen wir Öl im Alltag zur Hilfe? Immer wenn wir etwas ganz Klebriges wegbekommen möchten, also z.B. Baby-Popo, wasserfeste Schminke oder allerhand Klebriges im Haushalt. Als Pflegemittel ist pures Öl vollkommen ungeeignet, ja wir können hier sogar von 'Körperverletzung' reden. Das beantwortet auch die Frage, warum Haut dauerhaft mit purem Öl gepflegt immer trockener wird.
Gewusst wie!
Clever zu hochwertigen Cremen verrührt, verlieren Öl diesen Auswascheffekt und pflegt unsere Haut sehr wertvoll mit seinen Fettsäuren. Also Kosmetika, gut durchdacht hergestellt, richtig beraten eingesetzt und nicht billig produziert, machen Sinn und halten unsere Haut dauerhaft geschmeidig.
Was hat in einem Kosmetik-Präparat definitiv nichts verloren?
Erst wenn ALLE hier aufgeführten Kriterien erfüllt sind, freut sich die Haut:
Setzen Sie auf wertvolle Naturöle, Vitamine, Pflanzenextrakte und innovative Wirkstoffe zur Hautbildverbesserung.
Übrigens...
Gemäss Kosmetikverordnung sind Tierversuche verboten für alle kosmetischen Fertigerzeugnisse. Lassen Sie sich also von der Werbeaussage "ohne Tierversuche" nicht irreführen, das ist Standard.
«Ohne Konservierungsmittel» - diese Werbeaussage zieht uns magisch an. Das kann ja nur gesund sein. Aber haben Sie sich schon einmal gefragt, ob das wirklich möglich ist?
Ja, mit genug Alkohol, Parfum, Mineralöl oder Erhitzungs- und Bestrahlungstechniken ist das durchaus möglich. Die Frage der Wirkung und Verträglichkeit des Präparates bleibt dann aber in den Schatten gestellt. Mein Tipp: Lassen Sie sich von der Werbeaussage «Ohne Konservierungsmittel» nicht verleiten.
Sinnvoller ist, ein Produkt mit geringen Mengen ausgesuchter und gut verträglicher Konservierungsmittel haltbar zu machen. Z.B. kann mit feuchtigkeitsspendenden Konservierungsstoffen, die sogar für Lebensmittel zugelassen sind, konserviert werden. Dies zeichnet sich zwar im Preis des Produktes ab, das sollte Ihnen Ihre Gesundheit wert sein, oder?
Wird ein Kosmetik-Produkt nicht haltbar gemacht, ist schnelles Verderben vorprogrammiert. Dies kann sich in Form von Hautproblemen bemerkbar machen.
Achtung Parabene!
Ein Paraben ist ein Konservierungsstoff. Ein zugelassener. Parabene stehen allerdings in Verdacht, Krebs zu fördern. Rückstände von Parabenen wurden in Krebstumoren gefunden. Sie haben zudem ein hohes Allergiepotential und sie verändern deutlich den Hormonspiegel im menschlichen Körper. Ich empfehle Ihnen, Kosmetikprodukte ohne Parabene zu verwenden.
INCI-Bezeichnungen wie z.B. Etyhlparaben, Isobutylparaben, Methylparaben, Propylparaben sind einfach zu erkennen.
Sie denken, Kosmetik-Präparate bei der Kosmetikerin zu kaufen ist teuerer als handelsüblich? Ehrlich gerechnet ist das nicht korrekt. Denken Sie nur an Ihre vielen Fehlkäufe. Bei mir gibt's Warenersatz, sollte ein Präparat mal nicht passen.
Zudem benötigen Sie weniger an Menge (Konzentrate).
Die meisten meiner Kunden geben je nach Verbesserungswunsch und Budget zwischen CHF 35 und CHF 90 pro Monat bei uns aus für ihre gesunde, nachhaltige und individuell angepasste Gesichtspflege-Präparate.
45 Minuten Ihrer Zeit für die Haut, unser grösstes Organ, die uns jeden Tag unermüdlich schützt. Nehmen Sie sich diese Zeit, um ihr etwas Aufmerksamkeit zu schenken.